© Uwe Drath

Ardennen Wanderung 2018

01.09.2018

Mit Achtzehn Wanderleuten zwischen Fünf und Zwei- und siebzig Jahren in die belgischen Ardennen ?
Das geht nicht ? – Und wie das geht !
Nach frühzeitiger Anreise zu unseren Basislager in Bèvercè/ Malmedy standen wir schon um 9.30 Uhr am Taleingang des Trôs Marets, unserer ersten Tagestour. 

Der Trôs Marets ist ein Bach mit beinahe alpinen Charakter und bei hohen Wasserstand verhält er sich auch so. Das bekamen wir mitten im felsigen Abschnitt des schluchtenartigen Tals zu spüren. Ein paar Tage vorher hatten starke Regenfälle den Bach anschwellen lassen und vom Hang ganze Bäume und Wegmaterial mitgerissen. Trotz optimaler Drahtseilsicherungen, gehörte hier hohe Aufmerksamkeit und Trittsicherheit bei jeden Schritt dazu. 

Auffallend ist noch die bräunliche Färbung des Trôs Marets. Da der Bach im Hohen Venn entspringt, durchläuft er das Moorgebiet gut 200 Höhenmeter über uns. Zu dem wandern wir jetzt hinauf. Auf der Hochebene angekommen, ändert sich schlagartig die Landschaft. Das Hohe Venn mit seiner steppenartigen Vegetation und den typischen Holzbohlenwege erwartet uns.

Der erste wird gleich Zweckentfremdet und als Rastplatz mit schönen Ausblick genutzt. An- schließend zieht uns das„Fagne Setai“, wie sich das Gebiet hier nennt, in seinen Bann. Der Unter- grund wird zusehends morastiger und das Wollgras steht in voller Blüte. Ein natürlicher Anzeiger, dass wir uns in einem Moorgebiet befinden. Wir wandern auf einen Rundkurs durch das Venn. Es ist schon Nachmittag, als wir durch das Dorf mit dem für uns seltsamen Namen Xhoffraix abwärts wandern. Im Dorf fallen sofort die hohen Buchenhecken auf. Die halten hier nicht nur den Wind ab der hier über das Hohe Venn weht, sondern auch die neugierigen Blicke, wie denen von uns. Diese Hecken sind wahre Kunstwerke und lassen oftmals nur einekleine Öffnung als Zugang zum Haus oder Grundstück frei. Steil führt uns der Weg hinunter ins Tal der Warche. In Bèvercè angekommen, nimmt uns die Jugendherberge: Auberge de Jeunesse auf. Unser Quartier der nächsten Nächte.

2. Tourentag: Über dem Warchetal zur Burg Reinhardstein

Mit strahlenden Sonnenschein und einem strammen Aufstieg von Bèvercè hinauf auf den Höhenzug des Warchetals ging es am zweiten Tourentag. Auch heute werden es so 17 km. werden. Immer Auf- und Ab zieht sich der reizvolle Pfad wie ein Balkon mit tollen Aussichten bis zur Burg Reinhardstein hin.

Auf dieser Wanderung wurde es nie langweilig. Dafür sorgte die immer wieder wechselnde Landschaft. Mal dichter Nadelwald, dann wieder offene Wiesenland- schaft, feuchte Kerbtäler die überquert werden wollten, alte Schmugglerpfade mit knorrigen Wurzeln übersät. Und überall blühender gelber Ginster.

Gegen Mittag erreichten wir dann die Burg Reinhardstein – einst Burg Metternich (ja, die mit dem Sekt usw.). Dort herrschte viel Betrieb und da wir auf die Führung auf Deutsch noch mehr als eine Stunde hätten warten müssen, zogen wir nach einer mittelalterlichen Rast wieder weiter. Da für den späten Nachmittag Gewitter angesagt waren, kam uns das auch gelegen.

Nach dem anstrengenden Auf- und Ab bei der Hin Tour, lief es sich jetzt im flachen Tal – immer an der Warche entlang, natürlich sehr bequem. In der Fussballsprache würde man jetzt „auslaufen“ sagen.

Schnell waren wir wieder an der „Au Moulin“ in Bèvercèangelangt.

Die Jugendherberge liegt von hier nur ein paar Minuten entfernt. Zur Mühle kehrten wir nach dem ausgestandenen Gewitter am Abend zurück und es folgte ein gemütlicher Grillabend a la Belgique, natürlich mit erlesenen belgischen Biersorten…..

Der 3. Tourentag….

…kam leider sehr schnell. Nach dem Packen und Räumen der Auberge de Jeunesse, fuhren wir mit den Autos nach Remouchamps. Dort erwartete uns ein Abenteuer in der Grotte mit abschließender Bootsfahrt zum Ausgang.
 

Wenn man schon einmal in dieser Gegend unterwegs ist (das Heilbad Spa ist mit der Formel 1- Rennstrecke nicht weit entfernt), dann sollte man sich die Grottes de Remouchamps nicht entgehen lassen. Die Fotos der gut einstündigen Führung mit anschließender Bootsfahrt aus der Grotte sprechen für sich. Am Eindrucksvollsten war allerdings die Kathredale mit über 40m. Höhe. Diese erreicht man nur über eine zweiteilige Wendeltreppe im Stil der Titanic gebaut. Dann folgte die Bootsfahrt aus der Grotte hinaus. Der krönende Abschluss der Pfingst- Wandertage, gelang uns mit einer Kurzwanderung im Tal des Ninglingspo. Hier genossen wir den Schluchtenpfad mit seiner fast alpinen Ausstattung. Zahlreiche Brücken, Stege und rutschige Felspartien mussten überwunden werden. Nach der Kraxelei im Tal des Ninglingspo, endete unsere Ardennen Tour. Mit dabei waren:

Anni & Ferdi, Silke, Marc & unser neuer Wanderführer: Julian,

Christiane, Bettina, Jadranka, Angela & Michael, Gaby & Carsten, Renate, Silvia & Jürgen, Ines, Susanne & Uwe (mit den Fotos).