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Klingenpfad komplett – die Geschichte eines Herzensprojekts

22.09.2024

Als mir bei den Vorbesprechungen zu unserem Klingenpfadjahr die Frage gestellt wurde, welche Etappen die Langstreckenwandergruppe denn wandern möchte, war meine spontane Antwort: „Natürlich alle!“

Und somit wurde der 8. Juni 2024 zu dem Tag, an dem wir das Projekt beenden wollten, welches unsere ehemalige Gruppenleiterin und meine Vorgängerin Silke Peschel, geborene Hampel, 2018 begonnen hatte. Sie hatte den Traum, mit unserer Langstrecken-Wandergruppe den kompletten Klingenpfad an einem Tag zu wandern. Das sind 70 km und knapp 1.800 Höhenmeter, ungefähr so weit wie von unserer Sektion nach Bad Honnef im Siebengebirge und einmal die Zugspitze hoch. Eine 50 km Wanderung als Test hatten wir damals im Juni 2018 schon geschafft. Silke erkrankte 2019 schwer und verstarb 2020. Es war uns eine Herzensangelegenheit, ihr Projekt zu beenden. Wir werden Silke nie vergessen.

Nach dem erfolgreichen Test der 40 km am 21.04. starteten am 08.06. um 5 Uhr im Morgengrauen insgesamt 19 Teilnehmer am Marktplatz in Gräfrath bei perfektem Wetter auf den Klingenpfad. Die leistungsstarke Gruppe setzte sich aus Mitgliedern unserer Sektion und auch überregionalen Teilnehmern zusammen. Einige davon hatten die 40 km bereits bewältigt. Alle waren gespannt, was uns heute erwarten würde.

 

Als wir gegen 9.30 Uhr am ersten VP in Oberburg ankamen, wurden wir von Holger Theis und seiner Frau Carola mit einem fantastischen Frühstück inkl. heißem Kaffee begrüßt. Eine Wohltat nach diesem frühen Start! Gut gestärkt setzen wir unsere Wanderung fort. Auf dem Weg um die Sengbachtalsperre traten die ersten Beschwerden auf. In Glüder bei km 32 entschieden sich zwei Mitglieder unserer Gruppe hier auszusteigen. Eine Verletzung und Erschöpfung machten sich bemerkbar. Zwei weitere Teilnehmer brachen im weiteren Verlauf die Wanderung ab. 

Am Wipperkotten bei km 48 sorgten Kati Bongard und Nadine Drath mit Ben Kühne und Bjarne Eller von der DAV-Jugend dafür, dass wir uns gegen 15.30 Uhr ordentlich stärken konnten. Die verbliebenen 15 waren fest entschlossen, gemeinsam ins Ziel zu kommen.

Nach einem privaten Überraschungs-VP eines Mitglieds unseres befreundeten Sportvereins OTV auf der Nußbaumstraße wurden wir bei km 58 am Engelsberger Hof von Uwe Drath und Stefan Wagner nochmals erfrischt und für den Endspurt angefeuert. Nun waren die Strapazen deutlich sichtbar. Blasen, Muskelkrämpfe, Rückenschmerzen: Die Gruppe zog sich immer wieder auseinander, einige fielen zurück; eine Teilnehmerin hatte starke Magenprobleme. Aber wir kämpfen tapfer gemeinsam, warteten immer wieder auf die Zurückgebliebenen, motivierten uns gegenseitig und passten gut aufeinander auf. 

Um kurz vor 21 Uhr versammelte sich unsere Gruppe an dem kleinen Tunnel an der Walderstraße und kam somit pünktlich, teilweise etwas angeschlagen, aber glücklich und stolz in Gräfrath ins Ziel.

Ich danke allen von Herzen, die dieses Projekt möglich gemacht haben, besonders unserem Orga-Team, ohne das die Durchführung nicht möglich gewesen wäre!

 

Anke Steinfeld