Gletscher – Mehr als nur alter Schnee

Multivisionsvortrag (20240117)

Beschreibung

Gletscher bedecken 10 Prozent aller Landflächen auf unserem Planeten und binden über zwei Drittel der gesamten Süßwasservorkommen. Zudem besitzen Gletscher zentrale Funktionen für den Energiehaushalt unseres Planeten und damit für das Klima, regional wie global. Nicht zuletzt sind sie faszinierende und wunderschöne Naturphänomene, spannende Lebensräume zwischen eingefrorener Stille und fließender Dynamik, für uns Menschen nur selten zugänglich. Das Allgemeinwissen zu Gletschern kratzt nur an der Oberfläche dieses gefrorenen Schatzes. Schon die Formulierung „Ewiges Eis“ suggeriert eine Unvergänglichkeit, die nicht nur in Zeiten des anthropogenen Klimawandels nicht der Wahrheit entspricht. Als die Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren ausstarben war selbst die Antarktis noch lange nicht von Eis bedeckt. Die Eiszeiten des Pleistozäns begannen erst vor ca. 2,5 Millionen Jahren die Oberfläche unseres Planeten nachhaltig zu verändern. Entweder direkt, durch ihre unmittelbare Erosionswirkung, oder indirekt, durch die Verschiebung von Klimazonen, was selbst in der Sahara zu mehr Niederschlag und damit zu landschaftsformenden Prozessen führte, die wir bis heute beobachten können. Reisen wir aus der Sahara in Richtung Norden, sind die Spuren der Eiszeiten überall in der Landschaft zu finden, ob in den Tälern der Alpen, den hügeligen Endmoränenlandschaften Norddeutschlands oder den Fjorden Skandinaviens. Ohne Gletscher, würden diese Landschaften so nicht existieren. In zahlreichen Warmphasen verschwanden die Gletscher aber auch immer wieder und zogen sich weit in den Norden oder in die Höhenlagen der Alpen zurück. Natürliche Dynamiken, zurückzuführen auf astrologische Schwankungen, die heute leider nicht mehr zur Erklärung des Gletscherrückgangs ausreichen. Das „Ewige Eis“ schwindet wieder und das mit weitreichenden Konsequenzen für die Natur und unsere menschlichen Systeme, die abhängig sind von stabilen Temperaturen, vorhersagbaren Wetterbedingungen, Abflusspegeln und stabilen Meeresspiegeln. Zahlreiche Gründe, sich ausführlich mit Entstehung, Bedeutung und Entwicklung unserer Gletscher zu beschäftigen. André Baumeister bietet mit diesem Vortrag einen Spagat zwischen einer Fotopräsentation mit Bildern seiner zahlreichen Exkursionen in die Alpen, nach Nordskandinavien und in die Arktis und einem informativen Vortrag über die Entwicklung und Bedeutung von Gletschern.

 

Dr. André Baumeister

Geograph & Exkursionsleiter

André Baumeister studierte bis 2009 Geographie und Geologie an der Ruhr-Universität in Bochum, arbeitet bis 2014 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und ist seither Lehrbeauftragter an seiner Heimatuni. Neben längeren Forschungsaufenthalten in Israel, im Senegal und unterschiedlichen Praktika in den USA, Peru, Südspanien und der Schweiz leitete er zahlreiche Exkursionen in den Alpenraum, nach Südafrika, Namibia, Norwegen und Spitzbergen. Seine Arbeitsschwerpunkte an der Uni waren Landschaftsentwicklung, Hydrologie, Glaziologie und die Arbeit mit Geoinformationssystemen. Durch sein Interesse an Wissenschaftskommunikation und Umweltbildung, seine Erfahrungen als Expeditionsleiter und seine Begeisterung für Fotografie und Film hat er immer versucht Brücken zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu bauen und durch Vortragsveranstaltungen und Reisen Menschen für Umweltwissenschaften und Naturschutz zu begeistern. 2016 hat er für diesen Zweck die FRAM Science & Travel GmbH gegründet und nutzt diese als Plattform für seine Reisen und Vorträge.

Details

Termindetails
Mi. 17.01.2024 19:30 Uhr
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Anmeldung ab / bis
01.12.2023 / 17.01.2024
Preis

EUR 12,00 / 8,00 (erm)
EUR 12,00 / 8,00 (erm) im Vorverkauf